Car System
Neu in 2009: Kirmes- und Einsatzfahrzeuge mit DC-Car. Es handelt
sich hier um Kleinserienfahrzeuge von Kirmeswelt Hamburg sowie umgebaute Faller Car System Fahrzeuge.
Das Faller Car System
basiert auf der Idee, mehr Bewegung auf eine Modellbahnanlage zu bringen. Hierzu
werden Fahrzeuge mit Motoren und Akkus ausgerüstet, um sich bewegen zu können.
Ein in der Straße befindlicher eisenhaltiger Draht dient einem Magneten an der
Vorderachse der Fahrzeuge als Spurführung. Mit einem Elektromagneten, der unter
der Straße eingebaut ist, können die Originalfahrzeuge angehalten werden - so
lassen sich Ampeln, Bushaltestellen, Zebrastreifen und weitere Szenarien umsetzen.
Hier auch ein Tipp: Baumärkte verfügen auch oft
über Elektromagneten, die sich einsetzen lassen.
Je nach Fahrzeug und dessen Größe sind ein oder zwei Akkus eingebaut, die nach einer
Fahrzeit von mehreren Stunden wieder aufgeladen werden müssen. Faller bietet zum
Einstieg in diese Idee verschiedene Start-Sets an, die Fahrzeug, Spezialdraht, Gips
und Straßenfarbe enthalten. Anreibesymbole für die Fahrbahn und Begrenzungspfosten sowie
Leitplanken werden ebenfalls mitgeliefert. Ältere Startsets enthielten vorgefertigte
Straßen aus Pappe, die steckbar waren. Der Nachteil ist eine sehr enge Begrenzung
auf einen Kurvenradius und eine Straßenbreite. Faller bietet elektronische Zusatzsets
an, mit denen sich Bushaltestellen, Ampeln, Tankstellen und Abstandskontrollen
realisieren lassen.
Verschiedene Bastler werten diese Fahrzeuge in Handarbeit auf. Der erste Schritt
ist meist der Einbau einer Beleuchtung. Die Tücke hier: Weiße und blaue Leuchtdioden
(benötigt wird die Größe SMD 0603 beziehungsweise 0402 für Kühlergrillblitzer bei
Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienste) kommen mit den normalen
Serienakkus nicht aus, weil deren Spannung von 1,2 respektive 2,4 Volt nicht ausreicht.
Hier gibt es eine preiswerte Lösung von verschiedenen Anbietern: So bietet die Firma
TAMS
verschiedene elektronische Module für Beleuchtungszwecke an. Teilweise greifen die
Module auch in die Motorelektrik ein und lassen das Fahrzeug sanft anfahren. Gängige
Lichtfunktionen sind: Scheinwerfer, Warnblinker, Bremslicht und Blink- und Blitzlichter
für Blaulichter. Leuchtdioden in den benötigten Baugrößen kann man bei
Conrad electronic beziehen.
Die nächste Stufe ist die Ausrüstung mit einem kleinen Computer, um noch realitätstreuer
zu werden. Hier ist das System von
www.modellautobahnen.de
zu erwähnen, welches auch bei mir im Einsatz ist. Der kleine Decoder DC-02 passt
auch schon in Lieferwagen und rüstet die Fahrzeuge mit einer Infrarot-Fernbedienung aus.
Dazu muss aus dem Originalfahrzeug die komplette Verkabelung verändert werden. Drei
kleine elektronische Module müssen eingesetzt und verkabelt werden, Löcher für die
Beleuchtung müssen gefräst werden und ein Akkutausch bietet sich an. Nach dem Umbau
lassen sich die Fahrzeuge per Infrarotdioden, die in Häusern oder in der Straße versteckt
werden, verschiedene Befehle an die Fahrzeuge senden. So lässt sich die Geschwindigkeit
regeln, die Fahrzeugbeleuchtung schalten, Blaulicht ist ein- und ausschaltbar, per
preiswerter Infrarotdiode (wenige Cent) lassen sich die Fahrzeuge ohne Faller
Stopp-Stelle (circa 10 Euro) anhalten, Blinker lassen sich ein- und ausschalten. Der
Clou: Mit dem Standard-System ist es schwer, Auffahrunfälle zu vermeiden. DC-Cars
hingegen nutzen die Infrarot-Technik, um sich digital und recht störunanfällig
Kommandos zur Abstandssteuerung zu senden, so dass ein Fahrzeug bremst, wenn es sich
einem anderen von hinten nähert.
Die Umbauzeit für meine beiden ersten DC-Cars betrug etwa 27 Stunden.
Hier noch zwei (leider unscharfe) Videos. Rechtsklick und Ziel speichern unter - dann sind sie auf der
Festplatte. Kodiert sind sie mit DIVX 6.2.2:
Das einfache Oval führt folgende Funktionen mit in der Fahrbahn versenkten IR-LEDs
durch: Infrarot-Stoppstelle hält das Fahrzeug an (Videostart). Kurz davor liegt ein
Sender, der das Fahrzeug zum Setzen des linken Blinkers auffordert. Nach der Kurve
sendet der Power-Funktionsbaustein-A den Befehl "Blinker aus". Vor der
nächsten Kurve wird der Befehl "Fahrstufe 14" zum Bremsen geschickt, der
am Ende der Kurve mit dem Befehl "Fahrstufe 28" wieder aufgehoben wird und
das Fahrzeug beschleunigt.
Hier ein paar Eindrücke vom Aufbau einer Car-System-Anlage. Zunächst wird ein
stabiler Rahmen erstellt und dieser mit einer Sperrholzplatte in der Stärke von
3 bis 4 Millimetern beplankt. Mit einer speziellen Rillenfräse von Faller lassen
sich dann in das Holz die Nuten fräsen, in die der Fahrdraht eingelassen wird.
Ich empfehle zuvor jedoch dringend, den Fahrdraht lediglich mit Klebeband aufzukleben
und unzählige Testfahrten mit allen Fahrzeugen zu machen - die Technik ist nicht
fehlertolerant und kleine Ungenauigkeiten sorgen bereits dafür, dass Fahrzeuge nicht
wie vorgesehen reagieren. Als nächstes werden dann die Funktionselemente angebracht.
Auf dem Bild sind zwei Ampelanlagen zu erkennen. Im vorderen Bereich befindet sich ein
Parkplatz. So lassen sich auf dem vorderen Oval zwei Fahrzeuge abwechselnd betreiben.
Ein Fahrzeug parkt und eines fährt seine Runden. Der Austausch findet im Moment über
den auf dem zweiten Bild sichtbaren Schalter statt: Ein Relais lässt das geparkte
Fahrzeug frei und schaltet die Weiche gleichzeitig auf "Abbiegen". Das
zweite Fahrzeug biegt also auf der Weiche (großer grauer Punkt) auf den Parkplatz ab,
überfährt einen Fahrzeugsensor (erster kleiner grauer Punkt links von der Weiche), der
den Parkplatz wieder einschaltet und die Weiche wieder geradeaus stellt. Auf dem
Parkplatz (zweiter kleiner grauer Punkt von der Weiche aus) hält das Fahrzeug an. In
der gezeigten Dimension ist das System nur für kleine Fahrzeuge geeignet, bei großen
LKW (Sattelschlepper/ Hängerzüge/ Busse) sollte die Parkharfe etwas größer sein. Die
elektronischen Bauteile für die Schaltung sind als Bausatz einfach über ebay zu
beziehen - es handelt sich dabei um eine Blocksteuerung für Eisenbahnen vom Benutzer
"mn-hobbysoft.de".
Hier noch zwei weitere Videos. Rechtsklick und Ziel speichern unter - dann sind sie auf der
Festplatte. Kodiert sind sie mit DIVX 6.2.2:
|